Während meiner langen Arbeitszeit in der Schule habe ich im Kontakt mit den Schülern, Eltern und Kollegen gemerkt, wie alle Erwachsenen mit all ihrer Kraft erreichen wollen, dass die Kinder „funktionieren“. Die wenigsten Erwachsenen können adäquat damit umgehen, wenn ihre Kinder „aus der Reihe fallen“. Solche Kinder scheinen unseren Regelalltag und unsere Vorstellung von Erziehung, Bildung und „Richtig Sein“ zu stören. In allen Bildungseinrichtungen wird von individueller Förderung gesprochen, wenn aber dann wirklich ein Kind so etwas braucht oder einfordert, scheint dies recht schwierig zu sein und die Erwachsenen geraten in Stress, der sich dann meistens auf die ganze Familie und ihren Alltag ausbreitet.
Das bedeutet dann, dass es für Kinder in solchen angespannten Familiensituationen noch schwieriger wird zu lernen und sich zu entfalten, da kein Mensch und insbesondere Kinder in Stresssituationen lernen kann. Dies ist durch die Funktionsweise unseres Gehirns nicht möglich. Und schon ist der „berüchtigte Teufelskreis“ entstanden, das Kind wird in all seinen Leistungen und Kontakten immer schwächer.
In solch einer Situation wird, wenn überhaupt, fast immer beim Kind angesetzt, um etwas zu verändern. „Pass besser auf! – Konzentrier dich! – Schlaf nicht! – Sei nicht so faul! – Streng dich mehr an! – Du musst nur wollen! …“ Dies alles verstärkt nur den Teufelskreis und zeigt die Hilflosigkeit der Erwachsenen oder spiegelt ihre eigenen Erfahrungen aus der Kindheit. Oft werden dann auch Ärzte oder andere Fachleute konsultiert und relativ schnell ist die Diagnose ADS oder ADHS da. Leider wird dann häufig Ritalin verschrieben und das Kind wird „abgeschaltet“. Die psychosoziale Entwicklung stockt und dann braucht es wirklich gute Fachleute um aus diesem Teufelskreis herauszukommen.
Aus diesen Gründen möchte ich in meinem Projekt Erwachsene, vor allem Eltern und Lehrer, unterstützen. Beginnen möchte ich mit den Eltern, da Lehrer aus meiner Erfahrung noch mehr „Berührungsängste“ haben und es noch schwieriger ist sie zu einem Gesprächskreis zu bekommen.
In meinem Projekt “WAWIWO – was Eltern wissen wollen“, möchte ich einen Gesprächskreis für Eltern anbieten, in dem es um Mitteilung, Austausch von Erziehungs- und Bildungsproblemen, aber auch Beziehungs- und Bildungserfahrung geht. Dabei wollen wir uns bewusst machen, wie lernen im weitesten Sinn – kognitiv, emotional, psychosozial – funktioniert und so unsere Handlungs- und Elternkompetenz erweitern und stärken. Dies dient der Unterstützung der Kinder in ihrer Entwicklung. Wir erreichen eine Entlastung in der Erziehung unserer Kinder und es entwickelt sich mehr Entspannung und Harmonie in unseren Familien. Damit haben wir die Chance den „Teufelskreis“ aufzubrechen und einen „Glückskreis“ entstehen zu lassen.
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